Äquinoktium (Tagundnachtgleiche) werden die beiden Tage (19.,20. oder 21. März – Frühlingsäquinoktium; 22., 23. oder 24. September – Herbstäquinoktium;) des Jahres genannt, an denen Tag und Nacht in etwa gleich lang sind.

Die Frühlings-Tagundnachtgleiche ist benannt nach der Frühlingsgöttin Ostara. Sie ist das letzte Fest des dunklen Halbjahres, danach werden die Tage wieder länger als die Nächte.
Das innere Samenkorn, das wir in uns zu Samhain erträumt haben, das zum Julfest geboren und zu Imbolc begrüßt wurde, fängt nun an aus unserer Seele zu sprießen, das „Dunkel“ zu verlassen und in die Welt hinein sichtbar zu werden.
Der Beginn des Frühlings stellt für uns eine Zeit der Wiedergeburt und der Erneuerung dar. Die Tage werden wieder wärmer und länger.
Es ist der „Sieg“ des Lichtes über die Dunkelheit.
Unsere Vorfahren, die noch mehr im Einklang mit der Natur lebten, fanden im März den ersten Monat nach dem langen Winter, in dem die Erde wieder Nahrung für uns bereitstellt.
Darum feiert man an Ostara, der Frühlings Tagundnachtgleiche, das wiederkehrende Leben.
Ostara, das ist Vertrauen in den uralten Zyklus des Lebens, der Selbsterneuerungs-kräfte.
Ostara feiert die Rückkehr des Lichtes, es ist das Frühlingsanfangsfest, an dem wir wieder beginnen ins Außen zu gehen, neue Möglichkeiten entdecken und in uns die Schöpferkraft siegt.
Als Schutz gegen böse Mächte wurden Feuer entzündet. Gleichzeitig bat man damit um den Segen der Götter.
Die Felder wurden geweiht in alle vier Himmelsrichtungen und mit Blumen, Zweigen und Kerzen geschmückt.
Als reinigende Räucherung kann Alant, Engelwurz, Thymian, Copal und Lavendel verräuchert werden.
Für die Segnung eignen sich Alant, Copal, Lavendel, Myrrhe, Rose und Weihrauch.
Zu der Zeit an dem die Sonne am Himmelsbogen weiter emporstrebt, zu dieser Widderzeit herrschen vitale Kräfte in der Natur und manchmal auch in uns selbst. Wir sind voller Tatendrang, Haus und Garten wollen auf Vordermann gebracht werden. Gereinigt, geweiht und bestellt.
Manchmal finden wir auch in uns selbst ein Feld das neu bestellt werden will.
In Ritualen zu Ostara können wir Klärung finden welche Samen gesät werden sollen. Im außen ebenso wie im Inneren.
Frühlingsritual:
Am besten feiert man den Frühling mit Freunden und Familie. Männer wie Frauen, Kinder, Alt und Jung.
Jeder bringt etwas fürs Feuer mit. Der zerschnittene und zersägte Weihnachtsbaum, der uns an so vielen Abenden Licht geschenkt hat, ist eine gerngesehene Gabe, ebenso wie der ausgediente Adventskranz. Jeder bringt was er hat. Wer mag kann aus Stroh und alten Kleidern eine Puppe basteln, die oben auf den Holzstoß kommt.
Wenn das Feuer der Verwandlung dann in der Dämmerung brennt und seine Funken versprüht, kann man laut und wild um das Feuer tanzen oder gehen und so die letzten verbliebenen Reste des Winters vertreiben.
Anschließend genießen wir Gebackenes und gefärbte Eier. Vielleicht dazu ein Tee aus den ersten Frühlingskräutern und Blumen.
Wir haben symbolisch den Übergang vom Winter zum Frühling vollzogen. Wir sind gestärkt gegen Rückschläge, im innen wie im außen.
Zu Ostara feiern wir das grünende und blühende Leben, das hoffentlich nicht nur in Feldern, Wäldern und Gärten erwacht sondern auch in uns.
Sandra Bork
Heilpraktikerin
Vielen lieben Dank für das schöne Ritual zum Frühlingsanfang. Du hast es so schön beschrieben und erklärt.